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Mühle zog an wie ein Magnet

Hunderte strömten auf den Kottmarsdorfer Pfarrberg, um Pfingstmontag den 32. Deutschen Mühlentag zu feiern. Erstmals gab es zu früher Stunde ein Hähnewettkrähen.

Die Wettervorzeichen am Pfingstmontag stimmten nicht. Kurz vor 8 Uhr war es trübe und kalt, es stürmte an der Kottmarsdorfer Mühle. Die Geflügelzüchter aus Ebersbach ließen sich davon nicht beeindrucken. Für ihr 60-minütiges jährliches Hähnewettkrähen hatten sie sich diesmal den pfiffigen Windmühlenstandort ausgesucht. Für die Natur- und Heimatfreunde war diese Programmbereicherung Neuland. 18 Hähne waren am Start. Der Siegerhahn von Bernd Winkler krähte 238 Mal, ein Rekordergebnis. Etliche Hähne allerdings gaben leider keinen Laut von sich.
Blieben die Besucher beim morgendlichen Krähwettstreit noch weitgehend aus, so ließen sie pünktlich ab 10 Uhr bei zunehmend sonnigem Wetter nicht länger auf sich warten. Nach der der ersten Flegeldruschvorführung bildeten sich bald Schlangen vor Mühle und Backstube. Das Schaudrehen der Mühle in den Wind zog an wie ein Magnet. Die seltene Gelegenheit, sich auf der Dezimalwaage des Müllers sein persönliches Körpergewicht bestimmen zu lassen, ließ sich Alt und Jung nicht entgehen. Von einer handbetriebenen Schrotmühle waren besonders Kinder begeistert, konnten sie doch mit etwas Krafteinsatz Getreidekörner selbst vermahlen. Ebenso zeigten sie sich von den kunstvollen Riesenseifenblasen der „Blubberey“ fasziniert. Hervorzuheben auch die Bereitschaft der Besucher, eine Glaskugel mit Spenden
zur Mühlenerhaltung zu füllen. Schon gegen Mittag war der Pkw-Parkplatz fast bis auf den letzten Platz gefüllt. Das Personal am Grillstand und am Bierwagen war stark gefordert. Auch die Händler an den Marktständen hatten kaum Pause. Erst ein Schauer am Nachmittag sorgte für etwas Entlastung.
Zum Gelingen des 32. Deutschen Mühlentages, dem Jahreshöhepunkt der Natur- und Heimatfreunde, trugen nicht nur Vereinsmitglieder, sondern auch viele ehrenamtliche Helfer bei. Unterstützung kam auch von der Gemeindeverwaltung Kottmar, insbesondere vom Bauhof, ebenso vom Pächter der Wiese, die als Parkplatz diente. Nicht zuletzt ermöglichte die Zusammenarbeit mit der Gaststätte „Müllerstübchen“ einen reibungslosen Ablauf.
Ihnen allen gilt der herzliche Dank des Vereinsvorstandes.
 


 

Morgendliche Premiere am Mühlentag: Der Ebersbacher Geflügelzüchterverein lud zum Hähnewettkrähen ein. Viel Zuspruch an der Mühle. Regenwolken störten nur zeitweise.
Dichtes Gedränge auf dem Pfarrberg, dem Mühlenstandort. Jens Czerwinka, Reporter von MDR Radio Sachsen, interviewt
Jochen Kaminsky, den Vorsitzenden der Natur- und Heimatfreunde.
Mühlenführer mehrerer Generationen erklärten das technische Denkmal. Lange Gästeschlangen warteten geduldig auf leckeren Kuchen aus der Schaubackstube.
Von Groß und Klein dicht umlagert: Die Dezimalwaage des Müllers
und eine Handschrotmühle mit Mahlgut zum Mitnehmen.
Die Pilzpfanne von Albrecht Wagner aus Dürrhennersdorf bereicherte
das Imbissangebot.
Mehrmals zeigten die Flegeldrescher der Natur- und Heimatfreunde
ihr Können.
Auf dem Pkw-Parkplatz gab es kaum Lücken. Auch die Fahrräder rings
um die Mühle standen dicht an dicht.
Jede Menge Riesenseifenblasen. Dafür sorgte die „Blubberey“ aus Eibau. Blick aus der Mühle auf das Festgelände (links). Der Wimpel der
Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung (DGM) symbolisiert: Auch nächstes Jahr ist wieder Mühlentag (rechts).
     
   

Text: Bernd Dreßler

   

Fotos: Bernd Dreßler (16), Jochen Kaminsky (1)