Mit rollender Schule beim Bierzug dabei
Die Natur- und Heimatfreunde ließen ein Kapitel Kottmarsdorfer
Ortsgeschichte lebendig werden
Der Eibauer Bierzug begann für die Kottmarsdorfer
Natur- und Heimatfreunde schon vor dem Einmarsch der Vereine am
Freitagabend - in Eibau bei der rührigen Familie Simmig. Da wurde der von
Reik Hempel zur Verfügung gestellte Wagen in der Scheune vermessen und
Schritt für Schritt in vielen Stunden zur Kottmarsdorfer Dorfschule
umgebaut: Schulbank, Tafel, Rohrstock und andere Zeugnisse der
Schulgeschichte gehörten zur Ausstattung.
Am zeitigen Sonntagvormittag spannte sich schließlich Christian Heinrich
aus Obercunnersdorf mit seinem DDR-Geräteträger RS 09 vor die
Kottmarsdorfer Schule auf vier Rädern und ließ sie von der Walddorfer
Weberstraße bis zum Eibauer Volkshaus rollen. Lehrer Christian Augustin
hatte anspruchsvollen Unterricht für drei Mehrklassenschüler vorbereitet,
sogar Gesang fehlte nicht.
Die rollende Schule flankierten etliche ABC-Schützen. Wenngleich längst
diesem Alter entwachsen, trugen sie gut gefüllte Zuckertüten – mit selbst
gebackenen Keksen aus der Schaubackstube der Heimatfreunde. Allerdings war
das Backwerk so begehrt, dass die Ehrentribüne am Hotel „Hirsch“ mit
Ministerpräsident Tillich nicht mehr in seinen Genuss kam.
Die Kottmarsdorfer Mühlenfreunde hielten es bei diesem Bierzug übrigens
mit der 25: Im 25. Jahr des Traditionsfestes widmeten sie sich in Bild 25
rund 125 Jahren Kottmarsdorfer Schulgeschichte. Diese seltene
Zahlenkonstellation passte, alle Mitwirkenden waren von der Resonanz an
der Strecke sehr angetan, ebenso von der Unterstützung von
Bierzug-Mitorganisator Christfried Heinrich. 2018, im 175. Jahr der
Bockwindmühle, wollen die Natur- und Heimatfreunde wieder dabei sein,
egal, ob zu Fuß, mit Pferden oder einem Traktor.
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